Aus der Serie „Vom Sichtbaren und Unsichtbaren“,
Aachen 1999 – 2004
Digital bearbeitete Aufklärungsfotografien der NATO
Quelle: Nato Website 1999
Inkjetprint, Formate ca. 230 x 85 cm

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Reiner Nachtwey bearbeitet Bildmaterial, das die Nato während des Kosovo—Kriegs im Frühjahr 1999 ins Netz stellte, um ihren militärischen Einsatz zu dokumentieren und zu legitimieren. Militärische Ziele vor und nach dem Bombardement oder Belege vermuteter Massengräber werden durch gegenübergestellte Aufnahmen von Aufklärungsflugzeugen oder Satelliten präsentiert.

Reiner Nachtwey verändert die durch das Medium Internet bedingte horizontale Anordnung der Bilder zugunsten einer vertikalen Bildordnung, ansonsten beschränkt sich sein Eingreifen auf wenige Retuschen und das Ausblenden kartographischer Informationen. Vergrößert und vom unmittelbaren Informationskontext gelöst stellen seine Prints Fragen nach Authentizität und Manipulierbarkeit elektronischer Bilder, die vielfach gefiltert, codiert und dekodiert zum Betrachter gelangen: “Ich begleitete den Krieg im Kosovo als Wegelagerer auf dem elektronischen Highway der Bilder und bemerkte dabei, dass zwischen den Bildern nicht nur die Wahrheit über den Krieg verborgen liegt, sondern auch die Wahrheit über das Schicksal fotografischer Bilder“ (Nachtwey)
(Katalogtext: „Drucksachen Digital“ Museum Bochum)

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Arbeiten aus dem Arbeitskontext der auf dieser Seite zu sehen ist, wurden in folgenden Ausstellungen gezeigt:

2006– „Intern. Video-Art. Festival c/ountryclub“, Museum Abteiberg, Mönchengladbach (G)
2003 – “In time of war”, Galerie Wunschick, Mönchengladbach (G)
2001 – “Drucksachen – digital”, Kunstmuseum Bochum (G)
2000 – „Sehstörungen“ Ausstellungen in öffentlichen Räumen der Stadt Mönchengladbach, Kulturamt (G)

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Die Videomontagen greifen Filmmaterialien von Projektilkameras auf, die in den Jahren 1999/2000 auf der Internetseite der NATO zu finden waren. Diese File zeigen die Bombardierung von Infrastruktureinrichtungen während des Kosovokrieges. Die Videomontagen lassen dieses Material unbearbeitet. Sie sind als Wandprojektion gedacht und laufen in Dauerschleife. Sie sind ohne Ton.

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Die Videomontage kombiniert einen Ausschnitt aus einem Bericht des Magazin Aspekte über das „Artist Programm“ der US Army mit Filmaufnahmen von Projektilkameras aus dem Kosovokrieg. (Loop)

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