„02.03.1996“
Aachen 1998/99,
20 Seiten,
handgebunden, Inkjetprint. Auflage 25
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Seit 1996 entsteht ein Werkzyklus handgebundener Künstlerbücher mit fotografischen Bilderzählungen. Pro Jahr entsteht ein Buch, eine Bilderzählung. (Auflage 20, handgebunden und seit einigen Jahren mit einer DVD und einem Fotofilm versehen)
Ausgangsmaterial der Bilderzählungen sind die fotografische Abbildungen in den Tageszeitungen, die ich an einem bestimmten Tag ins Haus geliefert bekommen. (Dies sind seit Jahren die Aachener Nachrichten und die TAZ) Ausgehend von deren journalistischem Bildmaterial, entwickel ich mit den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung, Bilderzählungen zu jenem bestimmten Tag und seinen möglichen Ereignissen. Die vorgefundenen Pressefotografien sind für mich nicht Abbilder vergangener Ereignisse, verweisen nicht auf etwas was so und nicht anders war, sondern lenken vielmehr meinen Blick auf mögliche Ereignisse in parallelen Welten.
Natürlich geschieht dies mit Ironie, und ich will nur kurz daran erinnere, dass nicht nur Zyniker behaupten, diverse Ereignisse der Weltgeschichte würden nur als fotografisches Bild existieren. Die Fotografien der Tagespresse sind Bildhüllen und sie sind leer und weil dies kaum zu glauben ist, betreibe ich diese neuen ‚Einbildungsversuche‘. Das Schicksal der Fotografie, ihre kühle Gleichgültigkeit im Netz massenmedialer Printerzeugnisse, gibt mir die Möglichkeit ihr Material als Rohstoff neuer Tages- und Welterzählungen zu nutzen: „second life“, third life and so on.
Den ‘Wahrheitsgehalt’, der dem schwarz-weißen Pressefoto immer noch anhaftet, ziehe ich herüber in den fiktiven Raum meiner Bilderzählungen. Deren Fiktionalität kleidet sich in den Mantel eines scheinbar dokumentarischen Bildmaterials und wird dadurch wahr.
In ihrer spezifischen Form im Buch erforschen die Bilderzählungen Möglichkeiten nichtlinearer, visueller Erzählweisen im Medium Buch.
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Das Künstlerbuch „02.03.1996“
erschien aus Anlass der Ausstellung „Déja vu“ im Kunstverein Langenhagen
vgl.: